Herrlich! Da schaue ich eines morgens in meinen Briefkasten und finde eine CD vor: Véronique de la Chanson präsentiert ihr Debütalbum Wolken Zucker Himmel. Am 16.11.2018 ist es soweit.
Aber warum herrlich? Nun ja, Vero ist mir nicht ganz unbekannt. Mit einer anderen Band, den Cherrypops, hat sie einen ziemlich erfolgreichen Titel „Ich würde lieber ein Mädchen ein küssen“ auf den Markt gebracht. Der Titel ist auch auf dem mir nun vorliegenden Album Wolken Zucker Himmel zu finden.
Deswegen herrlich? Nein. Nicht nur. Nach der notwendigen Auspackzeremonie und nach dem obligatorischen Einlegen der CD in die Stereoanlage (ja, so etwas gibt es noch) kam dann die Überraschung:
Twanggitarre, Schweineorgel, Schrammelgitarre, Beat- und Bass einer Rhythmussektion, die punkig-fiebrig durch die Songs hämmert und deutscher Gesang einer Frau mit Harmoniegesängen, die denen von Andreas Doraus Fred vom Jupiter in nichts nachstehen. Und dabei klingt Vero so rotzig frech wie meine Nichte, die gerade ins Teeniealter gewachsen ist und jeden neuen Tag als Aufforderung zum Überschreiten von Grenzen betrachtet.
Beim Zuhören von Wolken Zucker Himmel manifestiert ganz schnell ein Bild einer Sängerin in schwarz-weiß gestreiften engen Hosen, Muskelshirt und Stirnband. Begeleitet wird sie von einer Band, die aus Männern besteht, die schwarze Röhrenjeans, schwarze Jacketts und weiße Schweißbänder am Arm tragen und deren Gesichter von einer New Wave Frisur umrahmt werden. Mit viel Haarspray und Locke über einem Auge…wisst Ihr noch?
Ob das wirklich so ist? Ich weiß es nicht – aber das Album führt einem noch einmal vor Augen, wie schnoddrig gut deutsche Musik neben dem ganzen Betroffenheitsschmalz klingen kann, dem man täglich ausgesetzt wird.
Danke, Vero!
Foto: mit freundlicher Genehmigung von FinestNoise-Promotion
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