Schlag auf Schlag geht es diese Woche mit dem norddeutschen Studioprojekt Seasons of Time und ihrem Album “Welcome To The Unknown” weiter. Der Herbst ist bekanntlich eine gute Zeit für Veröffentlichungen und da habe ich mich besonders gefreut, dass es auch etwas aus dem – ich sag mal so – Großraum Bremerhaven zu berichten gibt.
Dirk Berger, den ich vor vielen vielen Jahren als Bassisten kennengelernt habe, teilte mir mit, dass sein Studioprojekt Seasons of Time ein Album veröffentlicht habe.
Das Besondere ist, dass das Album in kompletter Eigenregie auf dem Dachboden von Dirk aufgenommen und gemischt wurde. Auch hier zeigt sich wieder einmal, dass dank moderner Technik immer mehr Musiker nicht ins Studio gehen, sondern ihre Kompositionen selbst in einer richtig guten Qualität aufnehmen und für Veröffentlichungen vorbereiten.
Wer sind denn nun Seasons of Time? Lasst mich Eure Wissenslücke schließen:
Irgendwann Ende 1993 trafen sich fünf Musiker in Bremerhaven, um gemeinsam Musik zu machen. Sie orientieren sich an Marillion, Pink Floyd und Genesis. Im Laufe der Zeit entstand eine Band, die trotz mehrerer Umbesetzungen stets ihre Wurzeln im Fokus hatte und dem Grundgedanken treu geblieben ist, eigene Musik zu machen. Dabei war es das Ziel, Artrock im Stil der späten 70er und frühen 80er zu spielen, aber offen für aktuelle Stile zu bleiben.
Ihre selbstproduzierte Debüt-CD “Behind the mirror” veröffentlichten sie 1997.
Nach einer personellen Umstrukturierung im Jahre 2010 wurde die zweite CD “Closed Doors to Open Plains” 2014 fertig und zur Verfügung gestellt.
In der Zeit danach fand Dirk Berger mit Florian Wenzel und Julian Hielscher zur aktuellen Besetzung von Seasons of Time. In dieser Formation wurde das Album “Welcome To The Unknown” als Eigenproduktion aufgenommen und gemischt.
Zum Album schreibt Seasons of Time:
Vielfach werden wir durch unser Umfeld stark in unserer Meinung und unserem Handeln beeinflusst. Dies bringt uns vielfach von dem für uns vorgezeichneten Weg ab und lässt uns dann in einer Welt wiederfinden, die wir so nicht wollten. Sei es durch den Verlust von uns geliebten Menschen, dem Konsumterror in den Städten oder durch bewusste Fehlinformationen in den Medien. Die Texte der Band wollen nicht mit erhobenem Zeigefinger auf unsere eventuellen Fehler hinweisen, sondern sensibel in einer immer schneller und hektischeren Gesellschaft unsere Sinne für die wirklich wichtigen Dinge wie Zufriedenheit, Gesundheit, Respekt und Freundschaft schärfen. Wir sollten einfach mal mit dem zufrieden sein, was wir haben und nicht immer nur bemüht sein uns in ein besseres Licht als den Anderen zu stellen.
Mir gefällt das Zusammenspiel von E-Gitarre und Synthesizern, das Seasons of Time richtig gut hinbekommen haben. Unverkennbar auch die Liebe zum Detail und die Freude der Band daran, ihre Helden zu zitieren, ohne dabei mittels plumper Anbiederung nur nachmachen zu wollen. Aber hört selbst, Seasons of Time haben einen gut siebenminütigen Trailer zum Reinschnuppern auf Soundcloud zur Verfügung gestellt.
Foto: mit freundlicher Genehmigung von Seasons of Time