Jeden Tag bekomme ich eine Flut an E-Mails, in denen mir Künstler und Bands zur Besprechung angetragen werden – was an sich nicht schlimm, ja sogar begrüßenswert ist. Allerdings lässt sich leicht feststellen, dass diese Anfragen per Massenmail nach dem Motto “je mehr ich anschreibe, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass jemand darüber berichtet” versandt werden. Teilweise machen sich die Versender auch gar keine Gedanken darüber, ob die Künstlerin oder der Künstler überhaupt ins Konzept des Adressaten passen könnten.
Oftmals wird auch deutlich, dass die Versender vom Adressaten erwarten, dass eine Anfrage stante pede zu einem Beitrag führen wird.
Nicht so in diesem Falle, den ich als besonders sympathischen Kontakt empfunden habe. So schrieb mich Sebastian Kuck der, ich nenne sie mal so, Newcomer Band Meine Zeit an und fragte, ob ich meir vorstellen könnte, die Band, die jüngst ihre bereits zweite EP Meine Zeit veröffentlicht haben, vorzustellen.
Ganz professionell wurden gleich alle notwendigen Informationen mitgeliefert mit dem Zusatz, dass man sich wahnsinnig über eine Veröffentlichung freuen würden, vorausgesetzt, mir würde die Musik gefallen. Das brachte mich zum Schmunzeln – natürlich berichte ich auch über Bands, deren Musik mir nicht gefällt. Wobei letzteres viel schwieriger ist.
Um es kurz zu machen: mir gefällt, dass die Band selbst die Initiative ergreift und alles dran setzt, sich bekannt zu machen. Und da helfe ich sehr gerne!
Nach mehrmaligem Hören der Singles Feuer und Meer sowie Aquamarin gibt es einige Aspekte, die mir gut gefallen und die anders sind als die Mainstreamsauce, mit der wir täglich aus den Formatradiosendungen berieselt werden: einmal ist es der ungewöhnliche Gesang vom erst neunzehnjährigen Daniel Gilberg, der irgendwo zwischen Rap und Melodie zuhause ist. Dann ist es die Mischung aus Gitarre und Schlagzeug gepaart mit synthetischen Klängen, die zwar präsent, aber nie aufdringlich sind.
Herausragend finde ich die Videoproduktion – mit stimmungsvollen Bildern wird die Musik unterstrichen.
Jungs, ist das eigentlich Rock oder Pop, was Ihr macht? Was es auch ist – gut gemacht!
Wobei ich auch gerne wissen würde, ob Ihr die Songs selbst geschrieben habt oder ob ein Produzententeam hinter Euch steht und Euch den Weg weist. Zumindest die Produktion klingt für mich ordentlich auf Radioeinsätze getrimmt.
Wer Meine Zeit gerne live erleben möchte, hat in den kommenden Wochen viele Gelegenheiten dazu:
20.07. Heiligenhafen, Hafenfesttage (+ Jupiter Jones)
06.08. Ludwigsburg, KSK music open (+ Andreas Bourani, Yvonne Catterfeld)
11.08. Oberhausen, Olgas Rock (+ Itchy, Faber)
12.08. Solingen, Sommerparty Echt. Scharf.
24.08. Düsseldorf, Sommerklänge unter der Linden 02.09. Krechting, Initiative Bärenstark Open Air
Foto: Dennis Weck & Till von Mallinckrodt