Vor einigen Wochen bin ich durch Zufall über das Video zum Song Not Fair der Band April Art gestolpert.
Zunächst war ich gedanklich auf der falschen Fährte, weil ich beim flüchtigen Scannen des Fotos dachte, dass Cora Lee, mit der ich vor vielen Jahren einmal ein Interview geführt habe, etwas Neues gemacht habe.
Falsch gedacht – das wurde mir sofort bewusst, als ich die Sequenz des Videos zu Not Fair von April Art sah, in der die Sängerin Lisa-Marie (die im übrigen die gleiche Haarfarbe trägt wie Cora Lee, daher die vorübergehende Verwirrung bei mir) mit einem Scirocco ins Bild fährt: mit Gießener Kennzeichen.
Holla, dachte ich mir, es ist unglaublich, wie aktiv diese relativ kleine Stadt in Mittelhessen ist, was Musik betrifft.
Beim Anschauen und Anhören des Videos blieb mir insofern die Spucke weg, als dass es mehr als erfreulich ist, endlich wieder eine Rockband zu sehen und zu hören, die mit einer bedingungslosen Powerfrau als Sängerin auftritt.
Es scheint ja momentan so zu sein, dass im vorweihnachtlichen Black Friday, Cyber Monday und dem anstehenden Weihnachtsgeschäft gefühlt alles an Alben rausgehauen wird, was sich im ganzen Jahr nicht verkaufen ließ. In diesem Zusammenhang fragt sich Deutschlands Feuilleton, wie es dazu kommt, dass Helene Fischer erfolgreicher als manche US Megastars ist – oder sein kann.
Ehrlich? Wayne….
Ich hoffe ja, dass die im Radio allgegenwärtige glattgebügelte Einheitsgrütze zumindest für eine gewisse Zeit in den Hintergrund tritt zugunsten mutiger Musiker, die nicht nur Interpreten von Songs sind, die von Komponisten und Textern für Unternehmen geschrieben werden, die möglichst massenkompatible und nichtstörende Musik schnell und nicht nachhaltig verkaufen wollen.
Viel sympathischer ist doch, wenn junge Musiker das Heft selbst in die Hand nehmen und das machen, wozu sie Lust haben und für was sie bereit sind, ungewöhnliche Wege zu gehen.
Zu diesen mutigen Künstlern lassen sich April Art sicherlich zählen. Und Lisa-Marie rockt so hart, dass sie sich keinesfalls vor Sandra und Marta verstecken muss. Weiter so!
Sowieso: die Band hat einen Sound, der durch Mark und Bein geht. Vielleicht liegt dies an der Zusammenarbeit mit Fabio Trentini (u.a. Donots; Guano Apes) und Frank Bornemann (u.a. Scorpions; Revolverheld), die bei der Produktion der Single dabei waren.
Seit 2014 treiben April Art ihre Musik und sich an und spielen bereits deutschlandweit auf verschieden Festivals. Für das Schweizer „Rock the Wolves“ am 15.06.2019 sind fest gebucht.
Das ist die Band:
Gesang: Lisa-Marie Watz
Schlagzeug: Ben Juelg
Bass: Nico Neufeld
Gitarre: Chris Bunnell
Im 1. Quartal 2019 wird das Debütalbum „Rise & Fall“ erscheinen, das die Band ordentlich promoten wird.
Derzeit wird auch ein Album-Release Event im Jokus Gießen geplant – wer dabei sein möchte, muss sich noch ein wenig gedulden und immer mal wieder auf der Website oder bei den Social Media nachschauen, da ein fester Termin noch nicht steht.
Hier gibt es weitere Infos zur Band:
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Foto: mit freundlicher Genehmigung von April Art