Als ich das Album The Only One von Zootcase bei mir im Briefkasten vorfand und angehört habe, war mein erster Gedanke: mutig. Verdammt mutig.
Und gefreut habe ich mich darüber, dass mir in kurzer Zeit so viele Alben vorgestellt wurden, die in allen Belangen einfach richtig gut sind. Sie sind gut produziert, sie klingen gut und die Künstler haben etwas zu erzählen.
Aber warum mutig? Nun, Kees Schafrat – alias Zootcase -, der alle Songs auf The Only One geschrieben hat, und Dimitar Bodurov, der als Produzent und Arrangeur auch alle Tasteninstrumente gespielt hat, die man auf dem Album hört, haben eine mächtig aufwendige Produktion angestrengt.
So gehören neben den beiden genannten noch Misho Ivanov, Bass, und Jens Düppe, Drums, zur Stammbesetzung. Darüber hinaus konnte Zootcase noch hochkarätige Musiker zur Unterstützung gewinnen. So spielt Eric Vloeimans Trompete, Astrid Seriese singt, Kristijan Krajnčan spielt Cello und Juri Kuefner bedient die Percussioninstrumente. Außerdem verstärken Edu Hackenitz und Trzvetin Todorov an der Gitarre.
Zudem wurde das Zootcase The Only One in zwei Studios aufgenommen.
Das ist schon ein außergewöhnlich großer Aufwand, der da betrieben wurde, um einen Musikstil zu bedienen, der vielleicht nicht unbedingt mehrheitsfähig ist – aber das Ergebnis überzeugt. Stilistisch irgendwo zwischen poppigem Jazz und jazzigem Pop angesiedelt erzählt Zootcase Geschichten, die das Leben schreibt. Er unterstreicht seine kurzen Erzählungen über das Scheitern und Reflektieren oder über die Liebe und Einsamkeit mit einfühlsamen Arrangements, die von seiner sympathischen Stimme getragen werden.
The Only One gefällt mir, weil es sich vor nichts verstecken muss. Das Album ist, was es ist und das ist richtig gut.
Es bleibt zu hoffen, dass sich der Mut lohnen wird und Zootcase mit dem bedacht wird, was er sich bei der Produktion als Ergebnis ausgemalt hat!
Foto: Gerhard Richter mit freundlicher Genehmigung von cubus-music
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