Die Schweizer Künstlerin To Athena veröffentlicht die Single St. Alker und macht mit dem dazugehörigen Video neugierig auf ein für Herbst 2020 angekündigtes Album.
Und ruckzuck ist so ein Monat vergangen. Eben noch freute ich mich, dass ich in gewohnter Schlagzahl einige hörenswerte Tipps unterschiedlichster Stilrichtung geben konnte, da bremst mich die aktuelle Situation voll aus. Keine Sorge, ich bin nicht erkrankt (zumindest nicht, dass ich wüsste), habe nur in den letzten Wochen einiges zu tun gehabt, was nichts mit Musik zu tun hatte.
Erfreulich ist trotz aller Dramatik und Schwierigkeiten, die die aktuelle Situation für Künstler bedeutet, dass die nicht weniger kreativ sind und offenbar die gewonnene Zeit wegen verlorener Auftrittsmöglichkeiten nutzen, um ihre Musik aufzunehmen und zu veröffentlichen.
Jedenfalls wird der Stapel mit guter Musik nicht kleiner und wartet nur darauf, den Weg an diese Stelle zu finden.
A propos gut: da flatterte mir doch eine E-Mail ins Postfach mit einer sehr freundlichen Anfrage, ob ich mir einmal eine Single, die bald veröffentlicht werden sollte, anhören und vorstellen könne. Nun ist es so, dass ich einzelne Singles normalerweise gar nicht so gerne vorstelle, weil ich viel lieber mehr von einer Künstlerin oder von einem Künstler hören und dann vorstellen möchte.
Aber gut, warum nicht einmal hineinhören, dachte ich mir. Also folgte ich dem in der Mail gesetzten Link und dachte nach den ersten Tönen: oh je, süßer Kaugummi-Pop, der nach dem Hören ganz schnell ins musikalische Vergessen geraten wird. Zumindest bei mir.
Dann jedoch kam eine überraschende wie faszinierende Wendung. Der Song entwickelte sich in eine Richtung, die ich nicht erwartet hatte. Eine Mischung aus Streichern und elektronischen Klängen, die eine Stimme tragen, die mich spontan an die frühe Kate Bush erinnerte. Zwar ist die Stimme nicht so drängend scharf, aber genauso gekonnt eingesetzt.
Der Song St. Alker (nomen est omen) nimmt einen mit auf eine kleine Reise und bietet immer wieder etwas Neues zu entdecken. Das hat mich schließlich auch bewogen, die Künstlerin vorzustellen, weil ich nun richtig neugierig geworden bin auf das, was im Herbst kommen soll.
Wer ist denn nun To Athena, die mir ihren Song St. Alker ans Herz legte?
Groß geworden ist sie in der Schweiz als Tochter eines Geigenbauers in der zweiten Generation, der in den 80er Jahren als DJ die effektvolle Kombination aus Synthesizern und echten Streichern schätzen lernte und das Wissen darum an seine Tochter weitergab.
Ohnehin scheint sie, obwohl vermutlich in ihren Mittzwanzigern, einen retro orientierten Musikgeschmack entwickelt zu haben. So teilte sie mir auf Nachfrage mit, dass sie bereits im Grundschulalter Queen, die Beatles und David Bowie zu ihren frühen Einflüssen zählte – die auch heute noch ihr künstlerisches Schaffen beeinflussen.
Der Weg ihres musikalischen Schaffens bis heute war lang und – wie es besonders bei Künstlern der Fall ist – eine einzige Achterbahnfahrt. Über erste Erfahrungen in Schauspiel und Musical während der Schulzeit fand To Athena den Weg an die Zürcher Universität der Künste und vergrößerte ihren Erfahrungsschatz als Sängerin in verschiedenen Bands.
Mit der Funk und Neosoul Band Mothership Caldonia hat sie zwei Alben veröffentlicht und unzählige Gigs gespielt. In der Zeit oder auch davor mag es gewesen sein, in der sie nicht nur die positiven Seiten des Musikbusiness kennengelernt hat.
Jedenfalls entschied sie sich für einen selbstbestimmten Weg, der ihr die Freiheit gibt, sich musikalisch dorthin entwickeln zu können, wo ausschließlich die Musik sie hinführt. Getreu dem Motto, dass Gutes seinen Weg findet genau so wie Wasser seinen Weg findet, feilte sie an ihrem Gesangsstil und konzipierte einen ungewöhnlichen Sound. To Athena war geboren.
Mit Schweizer Freunden tüfelte und tüftelt To Athena am bisher noch nicht veröffentlichten Album „Aquatic Ballet“, das in diesem Herbst (ich werde berichten) erscheinen soll.
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Foto: Larissa Odermatt mit freundlicher Genehmigung von To Athena
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