Wood River, New Yorker Band um die Ausnahmesaxophonistin Charlotte Greve aus Deutschland, veröffentlicht das Album More Than I Can see.
Zuerst dachte ich, ich schreibe etwas über eine Band, die in Brooklyn gegründet wurde und die Rockmusik mit Pop, Jazz und Ambient vermischt. Denn das Album More Than I Can See war wieder so etwas wie ein Augen- bzw. Ohrenöffner.
Da ist nichts mit ohrenschmeichelnden und repititiven Strophe-Bridge-Chorus Strukturen. Sondern Improvisation ist das Metier, in dem sich Charlotte Greve (Voc, Saxophone, Synthezier), Keisuke Matsuno (Git), Simon Jernyn (Bass) und Tommy Crane (Drums) zuhause fühlen. Und das leben sie auf diesem Album virtuos aus.
Als ich dann aber nach der Band Wood River suchte, stellte ich fest, dass ich keine weiteren Informationen hierzu finden konnte, außer denen, die sich auf der Website von Charlotte Greve finden lassen.
Und sie ist es auch, die offenbar treibende Kraft hinter diesem Vorhaben ist.
Geboren in Uelzen verschrieb sich Charlotte Greve schon früh der Musik und konzentrierte sich auf ihr Saxophonspiel und entwickelte es in unterschiedlichen musikalischen Projekten weiter. 2012 erhielt sie den ECHO JAZZ als beste Newcomerin des Jahres.
Nachdem sie Deutschland verlassen hat und in den USA Fuß fasste, gründete sie eben besagte Formation Wood River, deren Album More Than I Can See nun erschienen ist.
Schrieb ich eingangs davon, dass es auf diesem Album nichts Ohrenschmeichelndes gebe, bezog sich das darauf, dass die Musik, die sich auf More Than I Can See befindet, nicht den Anspruch erhebt, gefällig zu sein, sondern mit Anspruch komponiert, improvisiert und konzipiert wurde.
Da soll sich der geneigte Zuhörer bitte auch gefälligst die Zeit und Ruhe nehmen, sich auf dieses Album einzulassen. Hier geht es nicht um Junk Food, das mal eben beim Kücheputzen konsumiert wird, sondern bei More Than I Can See handelt es sich um ein echtes Vier-Gänge-Candle-Light-Dinner.
Also: Handy und Tablet aus, Türklingel abstellen und Charlotte Greve mit Wood River genießen.
Foto: mit freundlicher Genehmigung von cubus-music