Zunächst einmal war es wichtig zu testen, ob die Bridge noch in Ordnung war. Die Gitarre schnarrte, wenn man besondere Noten spielte oder aber eine leere Saite anschlug. Dafür konnte es mehrere Gründe geben: Saitenlage, Bridge oder Sattel.
Bei der gemeinsamen Begutachtung mit Karsten fiel ihm auf, dass die Bridge nicht ganz in Ordnung war: ein Federbügel hatte sich gelöst und ließ sich nicht mehr an die für ihn vorgesehene Position zurück manövrieren. Außerdem waren einige Schrauben locker. Zwar meinte Karsten, dass man mit dieser Bridge erst einmal weiterspielen könnte, aber deren Austausch sei nur eine Frage der Zeit und unumgänglich.
Das bedeutete also, in den sauren Apfel beißen zu müssen. Glücklicherweise kannte Karsten neben den üblichen Anbietern auch einen Anbieter, der qualitativ hochwertig herstellt und dabei aber relativ preiswert ist. Das hat mich überzeugt und so vereinbarten wir, dass eine neue Bridge eingebaut wird.
Neben den elektronischen Finessen, die ich mir ausgedacht hatte, wollte ich unbedingt ein Tremolosystem – den berühmt-berüchtigten Jammerhaken. Auch hier eine Frage an die Leser: während sich meines Wissens ein Tremolo dadurch auszeichnet, dass es die Lautstärke mehr oder weniger schnell hoch und runter dreht, findet bei einem Vibrato eine Modulation der Tonhöhe statt. Wieso heißen im Volksmund die Jammerhaken eigentlich Tremolosystem oder Tremoloarm?
Während mir zunächst ein Bigsby-artiges oder das von Hagström verwendete Tremar-System vorschwebte, was der Gitarre einen großen Chromanteil verpasst und sie damit meines Erachtens schicker macht, zeigte mir Karsten noch eine Variante: die auch in den Duesenberg-Gitarren verbauten Rockinger Les Trem II Systeme.
Die sehen zwar nicht so gewaltig aus wie die Bigsby-Systeme, kommen aber dem Tremar-System, was leider nicht als Einzelteil zu haben ist, relativ nah. Vorteilhaft war auch, dass keine neue n Löcher zu bohren sind, sondern die Löcher meines Stop-Tail verwendet werden können.
Foto: Karsten Helmers