Irgendwann Anfang des Jahres war ich nochmal im Studio Nord bei Olli. Als ich seinen Regieraum betrat, lief gerade ein Song im Hintergrund, der sofort meine Aufmerksamkeit hatte, weil brachiale Gitarren und eine ausdrucksstarke Sängerin zu hören waren. Aber mehr Informationen waren nicht zu bekommen, nicht einmal der Name der Band.
Weil es sich noch um eine geheime Produktion handelte und man mich möglicherweise zwingen würde, mich mit einem Strick zu erschießen, wenn ich auch nur ein Sterbenswörtchen über die Band verraten würde, hielt ich vorsichtshalber dicht. Bis heute.
Denn kürzlich wurde ich über Facebook auf TYGAPUSS aufmerksam, die in diesem Jahr ihr Album Fun! veröffentlicht haben. Auf dem Album erkannte ich auch den Titel, den ich im Studio Nord Bremen gehört habe.
Daher freue ich mich, TYGAPUSS kurz vorstellen zu dürfen: als TYGAPUSS sind Anna (Gesang), Alex Eckert (Gitarre), Jo ‚Mean‘ Heger (Bass) und Silvan Strauß (Schlagzeug) auf dem Album Fun! zu hören. Die Musiker, die bis auf den in Berlin lebenden Jo mittlerweile in Bremen und Hamburg zuhause sind, gehören nun zur Stammbesetzung von TYGAPUSS.
Die Idee zu TYGAPUSS ist eine Herzensangelegenheit Annas, die schon von Kindesbeinen an Sängerin werden wollte und nun dabei ist, Ihren Traum zu verwirklichen. Sie schreibt gemeinsam mit Youbi Deinas als eingespieltem Team die Songs. Während Anna Text und Melodie komponiert, arrangieren beide gemeinsam die Stücke, die dann von Youbi produziert werden.
Fun! ist allerdings kein musikalisches Debüt. Bereits mit der Single He’s savage like an animal konnte TYGAPUSS Radio Airplay in den USA, England, Schweiz, Österreich und Deutschland erreichen.
Mittlerweile sind es um die 50 Radiostationen, die TYGAPUSS spielen und es gebe vor allem von den amerikanischen College Radios super Feedback, verriet mir Anna. Auch die Kollegen anderer Musikblogs haben TYGAPUSS bereits erwähnt.
Die Musik ist schwer einzuordnen. TYGAPUSS selbst beschreiben sie als „The sound of a wild Girls‘ Night Out“, weil die Musik der perfekte Soundtrack für einen Mädelsabend ist: rough, schnell und extrem tanzbar. Stilistisch handelt es sich um eine besondere, für mich nicht greifbare Mischung aus Punk, New Wave, Alternative, deren Sound sich durch treibende Beats, catchy Melodien und Annas Gesangsstil auszeichnet. Während „Candy Girl“ massentaugliche Ohrwurmqualität besitzt (und das meine ich positiv), verlangt das fiebrige „Queen of the Western Jungle“ vom Hörer zumindest Red Hot Chili Peppers Nehmerqualitäten. Mein Favorit ist „Bad Mama“, das in der musicampus Hot Rotation gelandet ist. Mit diesem Song hat die Band gemeinsam mit Olli ordentlich mit der Tontechnik gezaubert.
Ohnehin war es eine bewusste Entscheidung von TYGAPUSS, das Studio Nord Bremen für die Aufnahmen zu wählen: weil dort mit Tonband aufgezeichnet werden kann und es einen Fundus an Vintage Gear gibt, das die Musik von TYGAPUSS besonders zu Geltung kommen lässt.
Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass es das Album Fun! auch als Vinyl-Exemplar gibt. Wer die Platte haben möchte, kann sie auf der Website von TYGAPUSS bestellen.
Heute wird es übrigens ein neues Video geben. Ganz geheimnisvoll teilte man mir mit, dass das folgende Foto passend zur Veröffentlichung sei.
+++EDIT 09.09.2017+++
Das neue Video ist seit letzter Nacht online! Es ist zum Song Save me from myself!
+++EDIT 11.11.2017+++
TYGAPUSS haben ihre Website überarbeitet und haben viele Informationen zur Verfügung gestellt. Im eigenen Shop könnt Ihr jetzt auch die LP und T-Shirts kaufen. Schaut mal vorbei.
Außerdem ist seit heute das neue Video online! Es ist zum Song Queen of the Western jungle!
Fotos: Youbi Deinas