Der Ausnahmegitarrist Sandro Giampietro veröffentlicht am 18.01.2019 mit „Killerrobots“ das mittlerweile zweite Album seiner Band Starchild.
Wenn man aktiver Musiker ist, wird bei Gesprächen unter Gleichgesinnten gerne, ausführlich und oft über Equipment gefachsimpelt. Da werden die Vorzüge von Verstärkern und Instrumenten ausgetauscht, minderwertige Produkte verdammt und unerschwingliche Schätzchen gepriesen.
Im Zuge solcher Gespräche werden auch immer wieder Namen lokaler Musikergrößen genannt, die das eine oder andere Objekt der Begierde selbst spielen und das man – im besten Falle – sogar einmal selbst spielen durfte.
Kommt man aus Bremerhaven und war man ab Ende der 80er Jahre mehr oder minder Mitglied der dortigen Musikszene, wurde zu der Zeit immer wieder einer kleiner, aber feiner Kreis von Musikern genannt, auf die entweder wegen ihres ungewöhnliches Talents referenziert wurde – oder aber aufgrund ihrer Affinität zu Equipment, die ihren Ausdruck bei Live-Aufritten durch mindestens zwei mannshohe Racks und ein Bodenpedal fand, das von der Grundfläche locker einem Gäste-WC entsprach.
Zur erstgenannten Gruppe gehört Sandro Giampietro, ein Wahnsinnsmusiker, dessen Gitarrenspiel ein Ruf wie Donnerhall vorauseilte: hart ist es, laut ist es, schnell ist es, melodiös ist es. Aber er kann auch anders. Vor allem, er kann!
Und was er kann, hat er in nahezu unzähligen Bands und Musikproduktionen als Musiker, Komponist und Produzent bewiesen. Dabei möchte ich nur nebenbei erwähnen, dass er als Tourgitarrist von Helge Schneider (hier mal umgekehrt) auch zumindest vom Sehen und Hören denjenigen bekannt sein dürfte, die dem Metal nicht zugewandt sind.
Neu für mich war, dass Sandro Giampietro singt und zudem – wen wundert es – auch ein ausgezeichneter Sänger ist, was er beim aktuellen Album Killerrobots seiner Band Starchild unter Beweis stellt.
Als Sänger und Gitarrist ist Sandro auch charismatischer Frontman von Starchild und treibt seine Mitstreiter Kai Stringer an der Gitarre, Benedikt Zimniak am Bass (ex Mekong Delta, Dawn of Amber) und Alexander Landenburg (Kamelot, Cyhra, ex Luca Turilli’s Rhapsody, ex Mekong Delta, Annihilator, Strativarius…) am Schlagzeug zu Höchstleistungen an ihren Instrumenten.
Killerrobots ist Metal und Kollegen ordnen den Stil irgendwo zwischen IRON MAIDEN und EDGUY ein. Lassen wir die Schubladen zu und tanzen auf der Kommode: Sandro war es wichtig, kraftvolle sinfonische Songs mit der puren Energie einer Rockband zu kreieren! Und nichts weniger als das hat er für dieses Album gemacht.
Freut Euch auf ein hörenswertes Album, das zudem noch mit einem Cover Art besticht, das mich an die guten alten Commander Perkins Hörspielcassetten erinnert hat. Ma so sagn: Die Pladde drückt amtlich und geht voll auffe 12.
Wer Starchild live sehen möchte, muss sich noch ein wenig gedulden. Termine werden wohl erst zum Veröffentlichungsdatum bekannt gegeben.
Foto: mit freundlicher Genehmigung von Sandro Giampietro