Jetzt, wo zumindest gedanklich die Band steht, geht es um die Songauswahl. Was soll eigentlich gespielt werden. Ja, Rock’n Roll.
Wenn man sich aber über Rock’n Roll Gedanken macht und einmal ins Geschichtsbuch der Popularmusik schaut, stellt sich einem immer wieder die Frage: was ist eigentlich Rock’n Roll?
Wikipedia macht es sich mit seiner Definition relativ leicht, indem es sagt, dass Rock’n Roll „ein nicht klar umrissener Begriff für eine US-amerikanische Musikrichtung der 1950er- und frühen 1960er-Jahre und das damit verbundene Lebensgefühl einer Jugend-Protestkultur“ sei.
Dies steht aber zum Beispiel im Gegensatz zur Hamburger Band Ohrenfeindt, die ihre Musik als „Vollgas Roggenrohl“ bezeichnet, was für mich eindeutig von Rock’n Roll abgeleitet ist. Als weiteres Beispiel lässt sich anführen, dass Led Zeppelin einen Song schrieben, der „Rock’n Roll“ heißt, aber in deren Interpretation nicht viel mit dem in Wikipedia umschriebenen Begriff zu tun haben dürfte.
Diese vielleicht holzschnittartigen Vergleiche sollen deutlich machen, dass es mir extrem schwer fiel, aus der Historie geeignete Songs herauszusuchen.
Denn ich möchte eine besondere Form des Rock’n Roll herausheben: die bereits vom Soul beeinflusste Form des Rock’n Roll der späten 60er und frühen 70er Jahre. Als Beispiel seien hier die Produktionen von Stax Records, Okeh Records oder Chess Records genannt.
Bleibt am Ende die Frage: Songs aus dieser Zeit nehmen und spielen oder noch ältere Songs entsprechend dieser Zeit arrangieren, wie es durchaus üblich war? Und letzteres ohne musikalische Ausbildung.
Damit ist die Messlatte ganz schön hoch gelegt. Aber mit irgendetwas muss man ja anfangen. Und das ist die Idee.
Jetzt geht es an die Umsetzung.
Foto: Charles Young