Der in Wien lebende deutsche Klarinettist und Komponist Ulrich Drechsler hat sein Album CARAMEL veröffentlicht.
Wieder einmal ganz unvoreingenommen und voller (An)Spannung auf das, was mich da erwarten könnte, öffnete ich das Album CARAMEL des Klarinettisten und Komponisten Ulrich Drechsler.
Ohne vorab etwas gelesen zu haben, dachte ich mir, dass CARAMEL ein Soundtrack für einen Film sein könnte . Vor allem der glockenklare Koloratursopran der Sängerin Özlem Bulut fügt sich ganz harmonisch in das Klavierspiel von Amir Ahmadi ein. Und die Klarinette bzw. Bassklarinate von Ulrich Drechsler gibt der Musik einen geradezu narrativen Charakter.
In Verbindung mit dem Schlagzeugspiel von Raphael Keuschnigg und dem Bass von Oliver Steger bildet das Ensemble eine für meine Ohren stimmige Einheit. Überraschend kommt dann noch hinzu, dass Yasmin Hafedeh a.k.a. Yasmo als Slam Poetin ihren Sprachbeitrag zur Musik leistet.
„Klangsucher im freien Fall“ heißt es in der Pressemitteilung. Dem möchte ich nur bedingt zustimmen. Während ich den Klangsucher nachvollziehen kann, finde ich, dass freier Fall etwas von Planlosigkeit und Ausgeliefertsein bedeutet.
Das finde ich auf dem Album CARAMEL von Ulrich Drechsler überhaupt nicht wieder. Vielmehr zeichnen sich die Kompositionen dadurch aus, dass sie – so ich das überhaupt einzuschätzen vermag – sehr wohl abgestimmt und temperiert präsentiert werden.
Außerdem ist das Album hervorragend produziert. Es verbindet Klahreit, Dichte und Raum zu einer Einheit, die ihresgleichen sucht.
Mit CARAMEL hat Ulrich Drechsler nach mehr als dreijähriger Vorbereitung das erste Oeuvre seiner groß angelegten Klangwelt LIMINAL Zone veröffentlicht, auf der ab 2020 in vorerst drei komplett eigenständige Einzelprojekte präsentiert werden.
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Foto: Wolf-Dieter Grabner mit freundlicher Genehmigung von cubus-music