Irgendwie muss man ja einen Anfang machen und es war klar, dass das Ziel nur mit echten Profis umzusetzen war.
Weil ich schon seit über 25 Jahren mit jemandem befreundet bin, der als Bildingenieur beim NDR arbeitet und Dozent für Medientechnik an einer Hochschule ist, war klar, dass ich mit dem initiativ meine Idee erörtern wurde.
Ende 2016 spielten wir mit Crazy Duck Jones auf einer Hochzeit und hatten, weil der Bräutigam auch einen DJ engagiert hatte und zudem noch mit seiner eigenen Band spielen wollte, ein wenig Zeit zwischen den einzelnen Sets.
Nachdem wir uns in der Band über unsere Familien und die aktuellen Problemchen und Glücksfälle ausgetauscht hatten, kam ich mit dem Gitarristen Matthias Wilkens ins Gespräch. Unterhielten wir uns zunächst noch über unsere Pedalboards und deren Bestückung, kamen wir relativ schnell auf das Bandvorhaben und meine Idee zu sprechen.
Das Gespräch dauerte sehr viel länger als geplant und ging viel schneller als gedacht in eine technische Tiefe, die ich nie in meinem Leben verstehen werde und war total interessant. Ich hatte sogar das Gefühl, dass mein Gesprächspartner meine Idee und deren Umsetzung nicht nur für nicht ganz unmöglich hielt, sondern auch ein gewisses Interesse hatte, selbst mitzumachen.
Wir spielten mit dem Gedanken, ein in der HAW Hamburg vorhandenes Lichtstudio als Kulisse für das Video zu nehmen. Weil dort das technische Equipment vorhanden war, wäre eine der Idee entsprechende Beleuchtung sogar umsetzbar. Vielleicht könnte man sogar den einen oder anderen Studenten für dieses Teilprojekt gewinnen.
Ich merkte, wie Matthias verschiedene Möglichkeiten der Umsetzung im Geiste durchspielte, während wir herum sponnen, aber überzeugt war er zu dem Zeitpunkt noch nicht.
Weil die Zeit aber drängte und der Termin zum Dreh schnellstmöglich (und hier liegt die Betonung wirklich auf möglich) umgesetzt werden sollte, damit wir nicht erst zu Weihnachten 2017 die Videopremiere feiern können, vereinbarten wir, die Planung entsprechend straff voranzutreiben und die Rahmenbedingungen zu klären. Vor allem war es nötig zu klären, ob wir a) das Lichtstudio überhaupt nutzen dürfen, b) wenn ja, wann und c) ob wir Studenten für das Vorhaben begeistern können.
Ein kluger Mann sagte mal, dass man keinen Plan A schmieden sollte, ohne zumindest einmal über einen Plan B nachgedacht zu haben. Ein cleverer Mann mit einer cleveren Devise, die sich in meinem Leben schon des öfteren als nützlich erwiesen hat.
Parallel zur zunächst recht zäh verlaufenen Klärung der offenen Fragen überlegte ich weiterhin, wer aus meinem Freundeskreis noch über Erfahrungen im Fernsehgeschäft verfügt.
Zum einen wäre das mein langjähriger Freund Daniel, der für viele Jahre beim NDR gearbeitet hat, bevor er sich nach einem mehrjährigen Aufenthalt in Peking mit seiner Familie im schönen Heidelberg niedergelassen hat. Der ist geradezu prädestiniert für die Erstellung von Videos und deren Schnitt und sonstige Postproduction.
Außerdem gibt es da meinen Freund Jochen, den einige Verfolger meines Blogs bzw. Podcasts noch vom MacGyver-Tag kennen. In dieser Rubrik hat Jochen sein profundes Wissen über MacGyver und diese Serie für alle sehr unterhaltsam und lehrreich mit uns geteilt.
+++Exkurs+++
Aktuell befindet sich Jochen auf einer mehrmonatigen Reise durch die USA, die er hier in seinem extra dafür ins Leben gerufenen Blog dokumentiert. Die Idee dahinter ist klasse, denn sein Opa unternahm eine ähnliche Reise in den 50er Jahren, die der ebenfalls dokumentiert hat. Aber lest am besten selbst: Anderweits Notizblog
+++ Exkurs Ende +++
Mit Jochen habe ich mich ebenfalls über die Machbarkeit des Videodrehs unterhalten und er hat mir wertvolle Tipps gegeben. Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete.
Was sehr hilfreich war, ist der Umstand, dass Jochen an einem lokalen Fernsehsender, dem ev1.tv beteiligt ist, der regelmäßig rund ums Emsland und die Grafschaft Bentheim berichtet. Jochen hat auch gleich den Kontakt zum Programm- und Produktionsleiter hergestellt, der mir schon einmal vorab die generelle Unterstützung zusicherte. Leider kam die Zusammenarbeit nicht zustande, da sich plötzlich aus Hamburg die positiven Nachrichten regelrecht überschlugen. So musste ich absagen – aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben.
Nach einem eher schleppenden Beginn mit vielen Unbekannten, die es noch zu klären galt, nahm das Schiff langsam an Fahrt auf. Der Ankerpunkt war geklärt: Studio, Technik und Team standen erst einmal. Ein Termin war gefunden: am 22.02.17 sollte der Drehtag sein.
Es gibt eine realistische Deadline.
Foto: Dirk Neujahr