And now for something completely different.
Aus Gießen stammt der Künstler Roberto Bates, den ich vor einigen Jahren dort kennen gelernt habe.
Anfang der 90er Jahre des vergangenen Jahrtausends verbrachte der Künstler einige Zeit in Minnesota und war von der dortigen Seenlandschaft nachhaltig so überwältigt, dass er seine Eindrücke im Anschluss an seinen Aufenthalt dort in einer Komposition verarbeitete.
Es sollte jedoch noch einige Jahre dauern, bis aus dem ursprünglichen Klavierstück eine Orchesterversion wurde, die 2015 von den Rheingauer Filmsymphonikern aufgeführt wurde.
Roberto Bates fand, dass Minnesota Lakes auch modern und tanzbar klingen müsse. Also machte er sich an die Arbeit und produzierte mit bgRECORDS das Werk in den Scream & Shout Studios in Köln in einem völlig anderen Gewand. Ergebnis ist das folgende Video, das seit einigen Monaten mittels viralem Feldzug der Republik und der Welt schmackhaft gemacht wird.
Interessant ist, wie unterschiedliche Arrangements den Charakter eines Werkes beeinflussen können. Während die Orchesterversion zeitlos Melodieführung und Stimmung unterstreicht und einen mit auf eine gedankliche Reise durch die Landschaft rund um die Twin Cities nimmt, fällt das letzte Video durch die Festlegung auf einen Musikstil, der vor allem den Beginn der 90er Jahre prägte, ein wenig aus der Gegenwart, spiegelt aber klar den Stil wider, der während der Entstehung der Komposition die deutschen Charts beherrschte. Mit dieser musikalischen Zeitreise schafft es Roberto Bates, eine Brücke zu schlagen und seine damals gewonnenen Eindrücke in die heutige Zeit zu transportieren.
Vielleicht gewährt uns Roberto Bates noch einen Blick auf die ursprüngliche, vielleicht auch rohe Komposition und stellt uns das Werk als Klavierstück zur Verfügung.
+++EDIT 25.7.17+++
Es gibt tatsächlich eine reine Klavieraufnahme. Vielen Dank für das Nachreichen!