Was macht man, wenn man zwar so etwas wie eine musikalische Grundausbildung genossen hat, die über eine musikalische Früherziehung zwar hinausging, es dabei aber blieb und man sich in ein solches Vorhaben stürzt, das eigentlich richtige Noten- und Arrangierkenntnisse notwendig macht?
Eigentlich sollte man jemanden beauftragen, der davon etwas versteht.
Weil die finanziellen Möglichkeiten komplett ausgeschöpft sind, musste ich mir eine andere Lösung ausdenken. Wie ich eingangs erwähnt habe, habe ich im vergangenen Jahr viel für meine Homerecordingkenntnisse und -möglichkeiten getan. Natürlich maße ich mir nicht an, eine echte Musikproduktion auf die Beine stellen zu können, aber so richtig übel sind die Ergebnisse wohl auch nicht. Das sage übrigens nicht ich.
Also verschwand ich in meiner spärlichen Freizeit unter der kritischen Aufsicht meiner besseren Hälfte in meiner Homerecordingecke und baute die Songs, die wir aufnehmen wollten, nach.
Wie ein Häuslebauer ging ich vor: erst programmierte ich die Drums, darauf spielte ich den Bass und die Gitarre. Mithilfe des Adler-Such-Systems und einiger Logic Pianoloops bastelte ich etwas, das halbwegs nach Klavier klang.
Mit dem Bläsersatz wurde es schon etwas schwieriger. Über mehrere Tage friemelte ich für jeden Song ein paar Linien zusammen, die nicht unbedingt nach den üblichen Standards klingen sollten.
Schließlich nutzte ich ein paar kalte Regenabende, um im nichtschallisolierten Dachraum den Gesang aufzunehmen, ohne meine Nachbarn zu quälen.
Nachdem die Aufnahmen den Weg auf die Festplatte gefunden hatten, ging es ans Mischen. Da kam mir zugute, dass ich mir ein wenig Routine für die einzelnen Schritte antrainiert hatte.
Am Ende kamen Demos zustande, die wohl bei jedem A&R Manager sofort in den virtuellen Papierkorb gewandert wären, aber als Idee waren die allemal ausreichend. Das sollte sich später auch noch zeigen.