Hammerhalteralterspalter! Die am 01.03.2019 erschienene EP Tome 1 der Band Ptolemea fordert einen nicht nur in musikalischer Hinsicht heraus.
Erstmal würde ich mich, was meine geschichtlichen Kenntnisse angeht, als noch so gerade durchschnittlich betrachten. Darum habe ich beim Einlegen der CD – ja, es gibt sie noch – wirklich gegrübelt, was Ptolemea bedeuten könnte. Ein Blick in die Onlineenzyklopädie machte mich auch sofort schlau – zumindest weiß ich jetzt im Ansatz, was Ptolemäer sind. Mich würde ja interessieren, was eine aus Portugal stammende und in Luxemburg lebende Sängerin dazu bewegt, ihre Band nach einer Dynastie zu benennen.
Während der erste Song Twisted Mind spielte, fragte ich mich, was wohl Tome 1 bedeute. Internet sei Dank habe ich nach verschiedenen Überlegungen mich dazu entschieden, Tome 1 in der französischen Variante zu interpretieren, was wohl soviel wie Volume 1 bedeutet und darauf schließen lässt, dass eine weitere EP folgen wird.
Das wiederum wäre äußerst zu begrüßen. Denn die EP ist kurios. Während das eben angesprochene Twisted Mind auf mich wirkte wie ein moderner Song mit Anleihen aus dem Grunge, überrascht spätestens Won’t Go Down mit seiner Violine und einem countrytypischen Wechselbass. Bei Trying To Forgive fühlte ich mich an den prä BritPop Rave Rhythmus der Anfang 90er Jahre erinnert.
Über allem weht immer eine leichte Melancholie, die mit der gefühl- und kraftvollen Stimme von Priscila Da Costa verstärkt wird, die manchmal so tief und dunkel wird, dass selbst Patricia Kaas Gänsehaut bekommen dürfte. Allein diese Stimme ist es schon Wert, sich die EP genauer anzuhören. Aber die hochkarätige Band um Niels Engel an den Drums, Sebastian Schlappe am Bass, Christoph Reitz an der E-Violine und Sitta Foehr & Jessica Lobo als Backgroundsängerinnen gibt dem ganzen Werk eine Besonderheit, die mit Worten von mir nicht erfasst werden kann.
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Foto: Lugdivine Unfer mit freundlicher Genehmigung von FinestNoise-Promotion
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