Die Hamburger sechsköpfige Modern-Metalcore Band Myosotis veröffentlicht die Single What If…
Freitag ist es und Zeit für einen stilistischen Ausreißer. Soll noch einer sagen, die Berichterstattung hier sei einseitig und nicht offen für außergewöhnliche Musik.
Modern-Metalcore – what the….ich glaube ich werde alt. Nein, ich weiß es und je älter man wird, desto schwerer fällt es einem, aus dem schier unermesslichen Pool an unterschiedlichen Musikstilen einige Perlen herauszufischen. Und findet man eine solche, dann nennt sich deren Stil Modern-Metalcore. Entzückend.
Mir sind ja schon einige Bezeichnungen untergekommen, von denen ich California Beach Party Metal schon zu einer der schöneren Wortschöpfungen zählen möchte. Hat sich aber nicht durchgesetzt.
Nun also Modern-Metalcore. Aus Hamburg. Von einer Band, die sich Myosotis nennt. Wobei ich sagen muss, dass Myosotis ungleich düsterer und sphärischer klingt als Vergissmeinnicht, wie man die Pflanze bei uns nennt. Passt auch besser zu Modern-Metalcore.
Und das, was uns Myosotis mit ihrer Single What If…, die heute erschienen ist, liefert, das ist modern, das ist metal, das ist core. Das ist Vollaufdiezwölf-Musik, die aber bei weitem nicht stumpf ist oder als fieses Rumgeballere bezeichnet werden darf und bei der sich die Musiker ordentlich Gedanken um das Finden der richtigen Worte gemacht haben.
Ich weiß nicht, wessen Stimme es ist, die uns da so freundlich angrowlt, aber das ist geht schon durch Mark und Bein. Mein lieber Herr Gesangsverein. Und die rhythmischen Wechsel, die plötzlich zu einem melodiegeführten straighten Rocksong führen, hauen einen um. Aber keine Angst, nach dem Rocksong Teil geht es gleich wieder in astreines Growling über. Und dann überrascht ein geradezu himmlisch rein gesungener Balladenpart, mit dem ich gar nicht gerechnet habe.
Und die Musik wirkt dabei überhaupt nicht zusammengesetzt oder abgehackt – vielmehr hat jeder Teil des Songs seine Aufgabe und insgesamt wirkt What If… wie aus einem Guss, gleich einem Uhrwerk, in dem jedes Rädchen seinen notwendigen Teil dazu beiträgt, dass das Ganze funktioniert. Und das macht es – Hut ab!
Wer sind eigentlich Myosotis, die in 5:25min ein Feuerwerk abbrennen als gäbe es kein Morgen mehr?
Die Musiker sind:
Kilian Harrsen – Vocals
Timo Hazerli – Vocals
Max Mäder – Guitar
Calvin Rösicke – Guitar
Julian Seiler – Drums
Thomas Grigo – Bass
Sie haben sich über eine Internetanzeige gefunden, die Kilian im Jahr 2016 geschaltet hat. Die Musiker kannten sich alle vorher nicht, aber bereits kurz nachdem sie sich kennengelernt hatten, merkten sie, dass die Chemie stimmte und sie sind alle sehr gute Freunde geworden. In der kompletten Besetzung spielen sie seit dem ersten Quartal 2017.
Der Bandname „Myosotis“ bedeutet, wie oben angesprochen, Vergissmeinnicht. Diese Pflanze symbolisiert für die Band Liebe, Vertrauen, aber auch für Abschied. Myosotis möchten mit ihrer Musik ein Familiengefühl schaffen, in der für jeden Menschen ein Platz ist. Sie möchten damit aufzeigen, dass kein Mensch alleine ist, ganz egal, mit welchen Problemen er/sie sich herumschlägt.
Niemand muss mit diesen Problemen alleine sein. Dies wollen wir auch mit unserem Slogan \\WeAreMyosotis// ausdrücken. Dies versuchen wir auch mit unseren Liveauftritten zu kreieren. Unsere Musik soll Leuten einen Zufluchtsort bieten und ihnen zeigen, dass sie nicht alleine sind und sich ihren Problemen nicht alleine stellen müssen. Diese Philosophie wird auch in unseren Songtexten aufgegriffen.
Myosotis, Juli 2020
Zu den Meilensteinen von Myosotis zählen die Aufnahmen der ersten beiden EPs „Distance“ (2017) und „Evosia“ (2018). Darüber hinaus hat Myosotis bereits einige Live-Shows gespielt, unter anderem als Support für die kalifornische Hardcore-Band First Blood, als Support für Meshuggah in Karlsruhe, eine Europa-Tour mit deren guten Freunden von Tell You What Now und einige Headline-Shows in der Heimatstadt Hamburg, sowie einen Headline Auftritt auf einem Festival in Rheinland-Pfalz.
Und für dieses Jahr sind bereits Live-Shows geplant, die – so es die Rahmenbedingungen zulassen – hoffentlich auch stattfinden werden:
31.10.2020 – Full Metal Mensa Warm Up, Musa, Göttingen – With Tell You What Now
14.11.2020 – Hedgehog Festival, HeadCrash, Hamburg – With Tragedy of Mine
05.12.2020 – The Great Unknown, Recklinghausen – With One Final Fight, A Thousand Suns
Die Band hat mir mitgeteilt, dass es im Oktober und im Dezember weitere Singles geben werde und im Dezember zudem noch eine EP erscheint.
Wer mehr über Myosotis erfahren möchte, schaue hier nach:
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Foto: mit freundlicher Genehmigung von Calvin Rösicke
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