Aus der Schweiz kommen Louis Jucker und die Band Coilguns, die demnächst ein Album mit einem etwas sperrigen Titel veröffentlichen, das es in sich hat.
Es gibt Situationen, da legt man sich das Album eines Künstlers zurecht, ohne zu wissen, was einen erwartet. Manchmal ist es eine Empfehlung, manchmal das Cover, manchmal ist es ein Name, manchmal ist ein Titel, der einen aufmerksam werden lässt.
Hier war es der eben angesprochene sperrige Albumtitel. Weshalb nennt ein Künstler aus der Schweiz sein Album Louis Jucker & Coilguns play Kråkeslottet [The Crow’s Castle] & Other Songs from the Northern Shores? Was steckt dahinter?
Wer ist Louis Jucker? Er ist ein Liedermacher und DIY-Aktivist aus La Chaux-de-Fonds in der Schweiz. Bekannt ist er vor allem als Folk-Solokünstler und als Sänger der Schweizer Punkgruppe Coilguns.
Vor allem ist er aber als Musiker und Produzent ziemlich erfoglreich. Mit Music with Lovers & Friends (2017), einem fünffachen Album mit enger Zusammenarbeit mit diversen Künstlern, darunter die Lo-Fi-Rock-Supergroup AUTISTI mit Emilie Zoé, hat Jucker einige Anerkennung in Frankreich, Deutschland und der Schweiz eingebracht.
Seine Nachfolge-LP Krakeslottet [The Crow’s Castle] (2019), das er allein in einem abgelegenen Haus in Norwegen aufgenommen hat, brachte ihm 50 internationale Shows mit Coilguns als Begleitband ein.
Coilguns sind:
Louis Jucker – vocals, guitar (left) & organ
Donatien Thiévent – bass, minilog & vocals
Jona Nido – guitar (right) & vocals
Luc Hess – drums & vocals
Dabei ist Jucker in jeden Aspekt seiner Szene involviert; produziert Schallplatten (!), Veranstaltungen und Festivals und nimmt seine Musik und die seiner Labelkollegen auf verschiedenen Lo-Fi-Geräten auf. Daher ist ein Konzert von Louis Jucker auch immer etwas Besonderes: mit selbstgebauten Instrumente, ungewöhnlichen Bühnenaufbauten oder performativen Installationen gelingt es ihm immer wieder, seinem Publikum grenzenlose Emotionen zu vermitteln.
Louis Jucker war mit Coilguns ein Jahr auf Tournee, um das Album “Krakeslottet” live zu spielen. Dabei stellten die Musiker fest, dass sich die Songs im Laufe der Tournee entwickelten und so beschlossen sie am Ende der Tournee, zwei Tage lang ins Studio zu gehen, um ein allerletztes Live-Set aufzunehmen. Ganz rauh, ganz direkt – auf Band aufgenommen und vom Künstler selbst ohne weitere Overdubs gemischt. Damit ist dieses Album das Ergebnis einer getreuen Wiedergabe dessen, wie die Band während ihrer intensiven letzten Shows klang.
Daher also kommt der etwas sperrige Titel.
Übrigens, die Musik ist grandios und kann hier vorgehört werden. Am 10.07.20 gibt es das Album.
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Foto: Noé Cauderay mit freundlicher Genehmigung von Bite it Promotion
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