Geduld ist nicht eine meiner Stärken, wenn ich mich auf eine Aufgabe freue.
Bevor es am Freitag ins Studio ging, kehrte ich wieder beim Bäcker meines Vertrauens ein, um die Abendverpflegung für die Band zu besorgen. Mit leckeren Brötchen und Hamburgern ging es guten Mutes auf die Autobahn und dann erstmal nicht weiter: Stau. Ohne Ankündigung auf den üblichen Kanälen.
Glücklicherweise ging es schon nach 20 Minuten und ohne ersichtlichen Grund, weshalb es zum Stau gekommen ist, flüssig weiter. So erreichte ich das Studio mit etwas Verspätung, was aber nicht schlimm war, da Olli noch mitten in seinen Vorbereitungen steckte.
Hübi war mit seinem Equipment schon da und so haben wir uns erst einmal in die urgemütliche Küche des Studios gesetzt und einen Kaffee getrunken und über das bevorstehende Wochenende gesprochen.
Für dieses Gespräch hatten wir genügend Zeit, während Olli weiterhin seine Technik vorbereitet hat.
Aber irgendwann war es soweit: wir haben uns unter Ollis fachkundiger Anleitung im Aufnahmesaal positioniert und unsere Verstärker und Instrumente aufgebaut. Geübt durch jahrelange Erfahrung, waren wir damit aber schon nach einer Viertelstunde fertig.
Allerdings hatte Hübi die Möglichkeit, alternativ eine Echolette als Bassverstärker zu benutzen. Diese Möglichkeit und die, einen vor Ort vorhandenen Vintage-Bass anstelle seines eigenen zu nehmen, hat er gerne genutzt.
Als diese Rahmenbedingungen geklärt waren, trugen Hübi und ich noch unsere Boxen in einen Kellerraum und positionierten sie dort wiederum unter Ollis fachkundiger Anleitung. Da unten fühlte man sich wie nach einer Zeitreise, was wir dort an Elektronik gesehen haben, würde reichen, ein eigenes Blog „In den Katakomben des SNB“ zu füllen. Das war der Wahnsinn!
Dann hatten wir wieder Freizeit, weil Olli jetzt begann, die Aufnahmeeinstellungen von Bass und Gitarre zu bearbeiten.
Zwischenzeitlich kam auch Olaf, der nur wenig Equipment im Auto hatte, da er ein studioeigenes Schlagzeug spielen würde. Ein Ludwig, das nach Ollis Auffassung wie die Faust aufs Auge zu unseren Songs passen würde.
Olli hatte am Nachmittag das Schlagzeug schon aufgebaut und eine erstaunliche Menge an Mikrofonen um das Schlagzeug herum positioniert.
Bevor es an den Soundcheck ging, checkte Olaf in sein Zimmer ein und stieß anschließend zu uns in die Küche, wo wir gemeinsam aßen und noch kurz über die Songs gesprochen haben.
Der Soundcheck war relativ unspektakulär. Olli hat alles so gut vorbereitet, dass an meinem Gitarrenverstärker nur noch ein wenig an den Einstellungen justiert und die Aufnahmekette im Regieraum einmal kurz verändert werden musste – ich glaube, er hat den Preamp getauscht. Beim Bass stand der Sound fast sofort, lediglich das Mikro im Keller wurde noch neu positioniert und das Schlagzeug klang wohl auf Anhieb so, wie es sollte.
Der Freitag war erfolgreich abgeschlossen: der Sound steht, die Band ist gesund und Olli war zufrieden.
Feierabendstimmung machte sich auf dem Weg nachhause bemerkbar.
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