Ich hatte schon eine Idee, was auf mich zukommen könnte, wenn es um den Schnitt der Videos geht.
Schon das Mischen der Songs – bzw. das Anhören der Zwischenergebnisse – war relativ anstrengend, da es galt genau abzuwägen, was muss, was darf und was sollte definitiv nicht.
Nun hatten wir am Drehtag mehrere 100 GB Rohmaterial gesammelt, die es zu sichten und sinnvoll zusammenzuschneiden galt. Ich wüsste zu gern, wieviele Minuten Material wir zusammen bekommen haben. Wenn man rechnet: 3 Songs à 3min, jeden Song mit 4 Takes und pro Take 4 Kameras müssten das so um die 48min pro Song sein.
Die müssen danach gesichtet werden, was grundsätzlich verwertbar ist und dann danach, wie man die gut gewordenen Sequenzen miteinander verknüpfen kann.
Ich hatte schon früh im Planungsstadium meinen Freund Daniel Stegen angefragt, ob er diese Aufgabe übernehmen könnte, da er als ausgebildeter Cutter, langjähriger Mitarbeiter beim NDR und aktuell für Fitnessraum in der Medienbranche tätig, über einen enormen Erfahrungsschatz verfügt.
Daniel hat auch gleich zugesagt, gemeinsam mit einem Mitarbeiter die Firma, für die er arbeitet, die Aufgabe übernehmen zu können – das Einverständnis des Kollegen vorausgesetzt. Allerdings gab es einen entscheidenden Nachteil: Daniel lebt in Heidelberg und die Koordination mindestens eines Wochenendes in Heidelberg mit mindestens vier Personen hat mich für dieses Mal am Ende abgeschreckt.
Zwar hatte ich noch gedacht, dass man unter Nutzung moderner Internetkommunikation dezentral miteinander hätte arbeiten können, aber ich wurde schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt und habe einsehen müssen, dass eine solche Aufgabe besser persönlich und gemeinsam vor Ort erledigt werden sollte.
Freundlicherweise hat sich ein Student an der HAW Hamburg bereit erklärt, neben der Regie auch den Schnitt zu übernehmen. Das war insofern super, weil er am Drehtag auch der Regisseur war und einen Überblick über die unterschiedlichen Kameraeinstellungen und dessen, was sie aufgezeichnet haben, hatte. Außerdem hat er eine glasklare Vorstellung davon, wie die Videos aufgebaut sein müssen. Das hilft enorm und erleichtert die Zusammenarbeit.
Nach einer kurzen Abstimmung, was ich mir für die Videos vorstellte, kam er relativ schnell mit einem ersten Entwurf, wie das erste Video aussehen könnte – und ich war von den Socken. Das, was er da bereits in einer Rohversion gezaubert hatte, war phänomenal und überstieg meine Erwartungen. Da wechselten Nahaufnahme mit der Totalen, da gab es schnelle Gegenschnitte und Kamerafahrten.
Im bereits mit Stephan erprobten Verfahren gaben Matthias und ich unsere Anmerkungen per Email an er weiter und die setzte er, wenn sie sinnvoll waren, um. Es ist der Erfahrung des Studenten und seines umsichtigen Arbeiten zu verdanken, dass das Video so geworden ist, wie es ist. Einfach klasse.
Ich bin schon gespannt auf die nächsten Entwürfe – denn zwei Videos stehen ja noch aus und soviel ich weiß, schwitzt er bereits über der nächsten Version.
Foto: Charles Young
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