Den Aufbau der Band und der Tänzerinnen hatte ich zu dem Zeitpunkt schon konkret vor Augen.
Es sollte ein Bild entstehen, das an die Soul Train Sendungen des US-Fernsehens angelehnt ist. Oder eine Anlehnung an die Cher Shows aus den 70er Jahren.
Witzigerweise hatte Axel zum Zeitpunkt der Planungen ein Video von Cher und Tina Turner online gestellt, das ich mir als Blaupause für die Videoproduktion vorgestellt hatte.
Aber auch eine Studiosituation, wie sie Lenny Kravitz bei den Songs Always on the run oder It ain’t over ‚til it’s over zu Beginn der 90er Jahre umgesetzt hat, fand ich interessant.
Eine wichtige Nebenbedingung, die auf keinen Fall gerissen werden durfte, war „kein blaues Licht“. Vielleicht ist es Euch noch nicht aufgefallen oder ich bin überkritisch mit den aktuellen Fernsehproduktionen, jedoch finde ich es gruselig, dass aktuell die Künstler fast immer in einem dunklen Raum stehen, der von kaltem weißen und vor allem blauen Licht beleuchtet wird.
Ich weiß wohl, dass blaues Licht symbolisch für Fortschritt oder Moderne stehen soll und ich schätze das auch auf Armaturenbrettern oder Computern. Doch auf Bühnen finde ich dieses blaue Licht deplaziert und mittlerweile auch grenzwertig häufig angewendet. Sei es nun DSDS, ESC oder sonst eine Live-Veranstaltung, überall strahlen einem die blauen Scheinwerfer entgegen oder von oben nach unten oder von unten nach oben.
Auch habe ich keine Ahnung, was der Grund dafür ist, weshalb auf allen Kanälen gleichgeschaltet ähnliche Bühnenbilder zu sehen sind – vermutlich geht es um Kostenfragen oder es gibt einen Bühnenbilddesigner, der außerordentlich gute Kontakte zu den Fernsehsendern hat.
Eines war aber von vornherein klar: niemals!
Ich war gespannt, ob ich diese Ideen umsetzen konnte.
Foto: Dirk Neujahr
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