Eine Sache, die bei der Zusammenarbeit mit professionellen Musikern nicht unterschätzt werden darf, ist die Termindichte.
So richtig schwierig wird es, wenn man sieben Musiker zu einem oder zu zwei Probeterminen koordinieren möchte. Glücklicherweise brauchte ich mir über die Bläsersektion erst einmal keine Gedanken machen. Weil die Musiker so gut ausgebildet und geübt im Umgang mit relativ spontanen Aufnahme- oder Auftrittsessions sind, war deren Anteil an den Aufnahmen relativ leicht zu managen. Mit den Demos und Axels beherzter Transkription sollten die Bläser mit wenigen Versuchen aufeinander eingestellt und die Linien draufgeschafft sein.
Aber auch vier Musiker unter einen Hut zu bekommen, war kein leichtes Unterfangen. Denn einen professionellen Musiker zeichnet aus, dass er mit Musik seine Brötchen verdient und dies natürlich allerhöchste Priorität hat.
So sind die wertvollen Wochenenden eigentlich komplett unplanbar, da gerade an den Wochenenden die zum Brötchenerwerb notwendigen Jobs verteilt werden und Zeit für sonstige Aktivitäten eher rar ist.
Glücklicherweise fiel die Probezeit in den Herbst, in dem traditionell nicht ganz so viel los ist, wie im Frühjahr oder im Sommer. So gelang es mir relativ leicht, Olaf und Hübi für zwei Termine zu gewinnen.
Bei Axel war das schon etwas schwieriger, da sein Kalender nicht ganz so flexibel wie meiner oder der der anderen beiden war. Aber mit Geduld, Spucke und einigen Telefonaten waren dann zwei feste Probetermine verbindlich geplant.
Der erste Probetermin sollte zu dritt stattfinden, um erst einmal zu sehen, ob die Songs überhaupt funktionieren. Denn die Erfahrung hat gezeigt, dass tolle Ideen aus dem Studio in einer Liveperformance gnadenlos abstinken können. Das sollte natürlich vermieden werden.
Beim zweiten Probetermin sollte Axel dann dabei sein und mit seinem Pianospiel die von uns vorab einstudierten Klassiker des Rock’n Roll veredeln.
Foto: Dirk Neujahr
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