Ich liebe es.
Damit könnte eigentlich dieser Beitrag bereits beendet sein. Trotzdem möchte ich kurz erklären, was genau ich so liebe.
Es ist ein Zusammenspiel aus Professionalität und innerer Motivation, was in Kombination zu einem tollen Ergebnis führt.
Während ich mir im Vorfeld über die Songs und deren Arrangement Gedanken gemacht habe, hatte ich immer einen riesigen musikalischen Freiheitsgrad im Hinterkopf, um den ich meine Mitstreiter keineswegs bringen wollte. Deren individuelle musikalische Erfahrungen gepaart mit Talent und Esprit können meine zugegeben rauhen Demos nur verbessern.
Was ich dann bei der ersten Probe erlebte, ließ mein Herz sprichwörtlich stärker schlagen. Aber der Reihe nach.
Zum ersten Probetermin machte ich mich auf den Weg nach Bremerhaven und stoppte vorher noch beim hiesigen Bäcker, um für ein wenig Stärkung zu sorgen. Das nötige Pfund Kaffee hatte ich schon zuhause eingepackt.
Beim Proberaum angekommen stand Hübi schon vor der eher unscheinbaren Eingangstür, während Olaf drinnen bereits gearbeitet hatte. Wir schleppten unser Equipment in den Proberaum und bauten auf. Im Anschluss stimmten wir uns bei einer Tasse Kaffee auf die Probe ein.
Frei nach dem Motto: schauen wir mal, was passiert, haben wir den ersten Song angespielt – und wow! Die Band spielte 1:1 das, was ich per Demo vorbereitet hatte. Ich war völlig perplex, da ich die Demos nur als Idee angesehen hatte. Auch die Nachfrage, ob man eventuell etwas verändern könnte, wurde mit einem ehrlichen “klar, könnte man machen – aber da klingt doch so gut” beantwortet. Das hat mich gefreut.
Genauso lief es bei den beiden anderen Songs. Astreine Vorbereitung und super Umsetzung. Da ließ die anfängliche Aufregung, ob die Songs überhaupt funktionieren können, sofort nach. Natürlich haben wir auch an einigen Stellen noch neue Ideen ins Arrangement eingebaut und gefeilt, aber das ging alles richtig schnell.
Kaum erwähnenswert ist dabei, dass die Probe viel schneller als angesetzt beendet war und ich noch Zeit für einen Abstecher zu meinen Eltern hatte, die einen Katzensprung entfernt wohnen.
Zuhause habe ich dann die Neuerungen in die Demos eingebaut und über den erprobten Weg per Dropbox verteilt.
Die zweite Probe, dieses Mal mit Axel, war genauso erstaunlich. Bei einem Song gibt es ein Pianointro, das ich mit MIDI Dateien wirklich gebastelt habe und das auch lediglich als Idee dienen sollte, wie so ein Intro klingen könnte. Axel hat das Intro genau so gespielt, wie aufgenommen. Mehr noch: er hat das Intro zum Leben erweckt. Erstaunlicherweise hat er noch nebenbei die Bläserlinien zum eigentlich Piano mitgespielt.
Ich habe meinen Mund gar nicht mehr schließen können und bin mit Blick auf die anstehenden Aufnahmen im Tonstudio völlig entspannt nachhause gefahren, nachdem ich meine Eltern erneut besucht hatte.
Erwähnte ich, dass auch diese Probe viel schneller erfolgreich beendet werden konnte als geplant war?
Ich liebe es.
Foto: Dirk Neujahr
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