Nach den Vorabüberlegungen zur Idee und nach den Abwägungen der Fürs und Widers geht es nun ans Eingemachte.
Grau ist alle Theorie, wenn nicht der erste Schritt getan wird. Und dieser erste Schritt sollte notwendigerweise die Zusammenstellung einer Band sein. Aber auch die Zusammenstellung einer funktionierenden Band ist nicht so leicht, wie man sich vorstellen mag.
Erfahrungsgemäß menschelt es gerade zwischen Musikern besonders stark und – Achtung Vorurteil – der Musiker an sich ist ja oft genug einer der unzuverlässigsten Zeitgenossen. Nicht, dass ich mit dieser Spezies allzugroße Erfahrungen gemacht hätte, aber es entgeht einem nicht, wenn über Unzuverlässigkeit oder von Dampfplauderern gesprochen wird, die die Welt versprechen und am Ende nicht liefern, sondern nur fordern. Brauche ich nicht. Von dieser Sorte Mensch gibt es genug in meinem echten Leben.
Neben der kurz angerissenen menschlichen Komponente ist mir wichtig, dass die Band ein richtiges Fundament bekommt. Nach meiner Vorstellung soll das Fundament – die Rhythmussektion – Antrieb und Anker zugleich sein. Wie eine dampfbetriebene Lokomotive sollen Schlagzeug und Bass den Zug mit auf die Reise nehmen und auf Geschwindigkeit bringen. Dabei sollen beide im unerbittlichen Rhythmus der Musik die gesamte Band zum Grooven bringen.
Aber diese das Fundament schaffende Rhythmussektion soll auch die notwendige Sicherheit für die gesamte Band bringen und Freiräume für musikalische – ich nenne es mal so – Sperenzien schaffen.
Also sollten Schlagzeug und Bass eingespielt sein und sich kennen, sich vielleicht auch schon länger kennen. Außerdem wäre es nicht schädlich, wenn ich beide kennen würde.
Damit hat sich der Kreis möglicher Alternativen für mich auf zwei konkrete Musiker beschränkt: auf Olaf Satzer am Schlagzeug und Stephan „Hübi“ Hübler am Bass.
Olaf kenne und schätze ich schon seit 1989, seitdem sich unsere Wege immer mal wieder gekreuzt haben. Sei es, dass er mal für Crazy Duck Jones ausgeholfen hat oder dass wir uns zufällig in irgendwelchen Spontanformationen getroffen haben, mit denen wir ordentlich Spaß hatten.
Außerdem schreibt Olaf sehr lesenswerte Romane und hat ein Händchen dafür, Kindern mittels selbst entworfenem Konzept einer Schlagzeugschule das Trommeln beizubringen. Ein Blick hierher lohnt sich.
Hübi kenne ich mittlerweile seit 20 Jahren und auch wir hatten hier und da mal die Gelegenheit, zusammen zu spielen. Des öfteren auch mal mit Olaf gemeinsam. Bei diesen Gelegenheiten hat mich sein inspirierendes Bassspiel immer wieder begeistert und überzeugt.
Und vor allem neben der Bühne sind beide äußerst dufte Typen: freundlich, zuverlässig und immer für einen Spaß zu haben.
Darüber hinaus sind Olaf und Hübi seit Jahren zusammen in unterschiedlichen Bands in und um Bremerhaven aktiv und wissen sich aufeinander abzustimmen. Dies ist ein immer wieder unterschätzter Vorteil.
Zufällig ergab es sich im vergangenen Herbst, dass ich beide auf einem Fest traf. Angesprochen auf meine Idee mit Unterstützung von einem Song, den ich als Vorstellung dessen, was mir vorschwebte vorspielte, war es für beide sofort klar: ich bin dabei.
Und ich war froh!
Foto: Olaf Satzer
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