Das Chronatic Quartet hat Anfang dieses Jahres das Album Patchworks veröffentlicht.
Noch bevor sich Anfang/ Mitte der 80er Jahre Rondo Veneziano in das kollektive Musikgedächtnis schlich und uns Klassik im Popkleid schmackhaft machte, konnte ich mich für eine LP begeistern, auf der klassische Musik verrockt wurde. Mit einer breit angelegten Werbekampagne im öffentlich rechtlichen Fernsehen wurde diese LP angeboten. Und die ist (immer noch) richtig gut.
Seitdem werden immer wieder Rockbands klassisch arrangiert oder Klassik modern mit E-Gitarre und Synthesizer interpretiert. Mal mehr oder weniger gelungen klingen die Produkte oft zu gewollt als authentisch.
Ganz anders finde ich das dieses Jahr erschienene Album Patchworks vom in Deutschland ansässigen Chronatic Quartett.
Nomen est omen – werden auf Patchwork unterschiedliche klassische Stücke und mehr und meist weniger moderne Stücke der Rock- und Popkultur miteinander verquickt. Aber – und das finde ich grandios gelöst – hier werden nicht die klassischen Werke gnadenlos modern und die modernen Werke klassisch arrangiert. Hier kommt das Schlagzeug bei den klassischen Werken zum Einsatz genau wie die Violine und das Klavier. Und so finden dann eben diese Instrumente auch zu den modernen Stücken.
Der Clou ist dabei, dass eben nicht nur die Arrangements zeitlos werden, sondern sich auch das Mission Impossible Thema und Skyfall gleichberechtigt zu Bachs Toccata und Fuge sowie Vivaldis Vier Jahreszeiten gesellen.
Damit nicht genug, in seinen Stücken, die das Chronatic Quartet vollmundig Toccata Impossible, Abbadeus oder Rondo Mondiale nennte, kommt eben das Zusammenführen dieser unterschiedlichen Welten zustande – und es funktioniert. Wunderbar, wie sie Bizets Carmen mit Queens Don’t stop me now verbinden.
Das Chronatic Quartet sind:
Tobias Paulus (Violine)
Marco T. Alleata (Bass)
Benedikt ter Braak (Piano)
Jan Friedrich (Schlagzeug)
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Foto: mit freundlicher Genehmigung zur Verfügung gestellt von FinestNoise-Promotion
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