Über die Idee für das Video habe ich mir viele Gedanken gemacht und darüber mit verschiedenen Personen diskutiert. Herausgekommen ist dabei, eine Art Fernsehstudiosituation nachzuspielen. Und zwar angelehnt an den Stil der Zeit, in der die Songs gespielt wurden: späte 60er oder frühe 70er Jahre. Also mit viel buntem Licht, viel Helligkeit, vielen Farben, einer heiteren Grundstimmung und gutgelaunten Darstellern.
An dieser Stelle und nach einigen vorab geführten Gesprächen mit einem Fernsehbildprofi kam mein erstes „Puh, die Geister, die ich rief.“ und gleich darauf ein beherztes „Das muss doch funktionieren!“. Weil ich aber überhaupt keine Ahnung von der Herstellung von Videos habe und ich mich nur auf meine Idee verlassen kann, habe ich überlegt, wer mich unterstützen könnte. Dabei habe ich festgestellt, dass einige meiner Freunde echte Profis sind bzw. echte Profis kennen. Das hilft.
Nun habe ich mir außerdem in den Kopf gesetzt, eine tänzerische Darbietung wesentlichen Bestandteil des Videos werden zu lassen. Soweit, so unvollkommen: wie genau stellt man sich das vor? Nun ja, zum einen ist für die Zeit Ende der 60er und Anfang der 70er typisch, dass Go-go-Girls regelmäßig auf den Bildschirmen auftauchten. Das ist schonmal die eine Grobidee: Go-go-Girls im Demovideo.
Außerdem habe ich 2016 im GOP in Bremen eine Pole-Tänzerin gesehen, die weit weg vom durch Funk und Fernsehen bekannten Rotlichtschmuddel-Poletanz eine extrem ästhetische Vorführung an der Stange gegeben hat. Also entschied ich, dass auch auch eine Pole-Tänzerin tanzen soll.
Wo gibt es denn sowas, mag sich die eine Leserin oder der andere Leser fragen? Die Antwort auf diese Frage ist einfach: genau hier, in meiner Videoidee.
Fasse ich also kurz zusammen: es soll eine Band ins Leben gerufen werden, die groß ist und großartig Rock’n Roll mit leichten Anlehnungen an die Soulmusik der späten 60er und frühen 70er Jahre spielt.
Damit die Band – hoffentlich – leichter an Engagements kommt, soll für Bewerbungen vorab ein Video gedreht werden, das über YouTube veröffentlicht wird.
Das setzt voraus, dass die Musik im Vorfeld vernünftig aufgenommen, gemixt und gemastert wird (was das im Einzelnen bedeutet, erfahrt Ihr später).
Damit das Video einen besonderen Pfiff bekommt und einen ästhetischen Anspruch erfüllt, sollen darin zwei Go-go-Tänzerinnen und eine Pole-Tänzerin ihr Können zeigen.
Das Ganze soll zudem in einer extrem freundlichen, farbenfrohen und hellen Umgebung gedreht werden.
Wenn das Video dann steht – die notwendigen weiteren Produktionsschritte erläutere ich später -, soll es bei YouTube veröffentlicht werden.
Diese einfache Vorgabe birgt eine ebenso einfache Erkenntnis: wenn das Video dann online ist, wer guckt es sich dann eigentlich an?
Halt, Stop: Na, die ganze Welt – so suggerieren es uns doch die Samsungs, Apples, Windows usw. der Welt: be creative – be successful.
Hony soit qui mal y pense: natürlich muss einem bewusst sein, dass das Internet einem zwar die Möglichkeit gibt, sich in der Welt bekannt zu machen. Aber wenn man nicht der Erste ist, der auf eine solche Idee kommt, dann ist man relativ schnell einer von ganz ganz ganz ganz Vielen – und damit so gut wie unsichtbar. Natürlich kommen immer mal wieder virale Leckerbissen an die Oberfläche, die gut gemacht sind – aber mal ehrlich: wie hoch mag dieser Anteil an der Gesamtheit sein?
Also stellt sich die Frage: jetzt habe ich ein tolles Video mit einem super Song, gespielt von einer klasse Band mit vielen tollen Musikern. Unterstützt wird das von tollen Tänzerinnen, die eine atemberaubende Performance liefern. WIE gehe ich dieses geradezu hoffnungslose Vorhaben an, die Welt davon zu überzeugen, sich dieses Video anzuschauen?
Und schließlich, aber nicht zuletzt, gibt es auch noch einige rechtliche Fragestellungen, die man besser ganz am Anfang klärt.
Los geht’s!
Foto: Charles Young